Indonesien
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Ubud

Hallo und guten Tag in den deutschen Herbst!

Hier in Ubud ist es heute etwas bedeckter und das ist sehr angenehm.

Nach sieben Tagen haben wir unsere kleine Insel-Idylle verlassen und sind mit der Slow-Ferry wieder nach Bali gereist. Diesmal waren wir auf den Day-Trip Boat-Bus-Ferry-Bus eingerichtet und hatten keinen weiteren Stress.

Als Touristen kommen wir immer zuletzt auf die Fähre, wenn Autos und Mopeds schon verladen und die Indonesier ihre Plätze eingenommen haben. Vermutlich ein Deal unserer Agencies um die günstigsten Tarife. In diesem Fall hieß das Achtern-(Auspuff)-Sonnen-Regendeck.  Bei vier Stunden Überfahrt zum Glück mehr Regendeck. Bei unserer Ankunft in Padangbai schüttete es dann in Strömen und hörte bis Ubud auch nicht wieder auf. Etwas abenteuerlich im Dunkeln und tropischen Regen eine Unterkunft zu suchen. Wir namen das erstbeste, um nicht noch weiter durchzuweichen: Das Zimmer war OK es ließ sich nur nicht vernünftig abschließen. Am selben Abend haben wir dann direkt gegenüber ein sehr schönes Zimmer mit Balkon und Badewanne für denselben Preis gebucht. Einziger Nachteil hier: Der Wasserfall ist so laut, dass wir zum Schlafen Pax in die Ohren schieben.

Gleich nach unserem Umzug sind wir in den Monkey-Forest, haben am Eingang noch Bananen für die Affen gekauft – ein Fehler, Robert wurde in wenigen Sekunden von Affen überfallen, bis zu dreien hingen ihm gleichzeitig am Körper. Nein, süße Tierchen sind das wirklich nicht. Aber heilig! Beunruhigend: Eine der Frauen, die dort permanent den Boden fegen, fragt nach einer Banane. Nicht nur die Affen, auch sie würde Bananen essen. Kann das sein, das Menschen hier so arm sind, dass sie keine Banane kaufen können? Immerhin zahlen wir hier Mondpreise, die durchaus Berlin-Niveau erreichen. Was wissen wir eigentlich?

Da unser Hotel unmittelbar am Monkey-Forest liegt, waren wir vor den Reisegruppen da. Schön. Wir haben den Baum des Lebens aus Avatar gesehen, noch ein Foto gemacht, als es langsam voll wurde. Wir setzen unseren Weg fort und machen einen 8km Loneley-Planet-Walk, der uns durch balinesische Siedlungen, einige andere Dörfer und über Reisfelder führt. Wir treffen einen Reisbauern, der ’sorry‘ ist uns nicht führen zu können. Er habe den Morgen auf dem Feld verbracht und jetzt Rückenschmerzen. Er versucht uns auch einige Brocken Balinesisch (sorry – Bahasa Indonesia spricht er nicht) beizubringen. Leider können wir uns nicht einmal ‚Ich heiße…‘ merken.

Unser Lebensrhythmus ist mittlerweile gut den Tropen angepasst. Gegen 18 Uhr wird es dunkel. Gegen 20 Uhr werden wir unglaublich müde. Wir schlafen von 20.30 bis gegen 5.30, wenn es langsam dämmert und stehen gegen 6 auf. Von 6-10 ist es noch angenehmer. Dann wird es richtig warm. Und bis auf gestern schüttet es ab 16 Uhr wie aus Eimern.

Am Samstag haben wir  Ubud erkundet. Eine hübsche Stadt mit schön gestalteten Cafés, Hostels und Läden. Viel mehr Liebe fürs Detail, als wir es an der Küste kennengelernt haben, allerdings komplett auf den Tourismus ausgerichtet. Balinesisches Leben und Wohnen entdecken wir nur in den Seitenstraßen. Da die Family-Compounds aus einzelnen Häusern innerhalb einer umschließenden Mauer bestehen, sehen wir nicht viel davon. ( Etwas aus dem Netz dazu…http://www.ingrids-welt.de/reise/bali/baarch.htm) Wir besuchen das Arma-Art-Museum (Robert hält tapfer durch) und sehen etwas moderne balinesische Kunst. Allerlei Einflüsse Europas der 20. Jahrhunderts sind sichtbar. Aber auch traditionelle religöse Themen. Ein junger Künstler baut in  traditionelle Malweisen und Bildwelten mountain-bikende Touristen und Shuttle-Busse ein.

Läden und Cafés wiederholen sich in jeder Straße. Am Abend wird unser Balkon von einer Horde Affen überfallen. Sie schmieren mit Kot, rammeln, verschleppen Kissen…. Aber heilig! Einige Männchen sind richtig aggressiv. Es ist erstaunlich und ungewohnt, dass die kleinen Tiere keine Angst und keinen Respekt zeigen. Furcht bekommen wir und ziehen uns hinter die Fensterscheibe zurück.

Für den Sonntag haben wir einen Private-Driver angeheuert, der uns in die Berge fährt. Dance und Artwork wollen wir nicht. Es geht also gleich zu einem Wasserfall und dann durch drei Tempel. Jeder auf seine Art beeindruckend: Goa Gahja, Gunung Kawi und Tirta Empul. Weil ein ‚besonderer Tag‘ ist platzen wir hier mitten in die religiösen Zermonien, die stark geregelt und dennoch fröhlich scheinen. Obwohl wir von unserem Fahrer mit Sarong und Scarf ausgestattet werden, sind und bleiben wir dem Geschehen fremd. Dennoch sind wir beeindruckt. Besonders die Gamelan-Musik haben wir bisher noch nicht gehört.

Jetzt hat unser Fahrer noch Agri-Tourismus für uns: Wir sehen Kaffee- und Kakaubäume (nein, ich will das nicht fotografieren), ein kleines Tier, das Kaffeebohnen frisst, die aus seinem Kot gesammelt und anschließend geröstet für ein besonders Aroma sorgen. Wir testen wunderbaren Ginseng-Kaffee und Ingwertee (kostenlos) und kaufen dann brav ein paar Gramm für unglaubliche 8 Euro (wie von uns erwartet).

Anschließend geht es hinauf zu Lake und Mount Batur. Wir genießen die Aussicht auf Vulkan und Aschefeld von 1963. Wir genießen das Touristenessen zu Touristenpreisen und das zufriedene Lächeln unseres Fahrers (Thank you for menu). Abschließend fahren wir durch Orangenhaine zu wunderschönen Reisterrassen.  Wir kraxeln hindurch, hier ist Robert enthusiastischer, klettern ins Tal und wieder herauf, während ich nach einigen zig Metern Abgrund-Kletterei beschließe: ansehen reicht…

Heute, am Montag haben wir unseren Flug nach Yogjakarta gebucht, wo unsere 2 Wochen auf Java beginnen sollen. Seltsamerweise konnten wir nicht über das Internet bezahlen… Samstag verlassen wir also Bali.

Hier noch ein paar Bilder – vorerst nur bis Samstag – ab Sonntag reichen wir nach…

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