Von Yogyakarta in die Hauptstadt nehmen wir den Taksaka, einen Executive-Train. Sieben Stunden Fahrt mit dem Zug bietet Gelegenheit die Landschaft Westjavas kennen zu lernen. Langsam nähern wir uns den Bergen, klettern hinauf und wieder herunter um an die Küste zu gelangen.[Not a valid template]Unterwegs schüttet es in Strömen, Bahndämme werden zu Wasserfällen und die Entwässerungsrinnen links und rechts der Gleise, die die gesamte Strecke begleiten, erklären sich. Wir haben eine Stunde Verspätung. Als wir in die Vororte von Jakarta einfahren, ist es schon dunkel. Menschen an den Gleisen leben in einfachsten Verhältnissen. Oft brennt ein Feuer direkt an den Schienen. Die Dämmerung macht die vorbeiziehenden Bilder noch unheimlicher. Auch als die Bilder urbaner werden, wird es nicht hell. Kaum Beleuchtung scheint Jakarta eine unheimliche Stadt. Robert will hier auf keinen Fall aussteigen. Der Bahnhof (Gambir-Station) ist dann doch etwas heller und wir nehmen ein Taxi zu Franks Haus. Der hatte uns eine präzise Beschreibung auf indonesisch zugemailt, die wir dem Taxifahrer in die Hand drücken. Trotzdem verfährt er sich auf der halb-stündigen Fahrt einige Male. Frank und Imoel begrüßen uns mit einer japanischen Tee-Zeremonie, wir erzählen viel und lange, bevor wir zum Essen fahren. Das indonesische Spezialitäten-Restaurant gehört einem chinesischen Antiquitätensammler, der es mit seinen Objekten eingerichtet hat. Wunderschön. Ein kleiner Bach fließt durch das Lokal in einen winzigen Teich.
[Not a valid template]Natürlich sehen wir uns das alte Batavia an. Wirklich furchtbar zerfallen. Hindurch ein Fluss der stinkt wie offener Gulli. Auf dem Fatahillah Square werden wir mindestens sechs mal von Schülergruppen interviewt. So viele Langnasen sind dann doch nicht unterwegs. Im Batavia-Café, einer alten Kolonialkneipe gibt es Live Musik. Es ist Sonntag. An den Wänden hängen berühmte Fotos. Erstaunlich viel Sex für ein Land mit einem Pornographie-Gesetz (mehr wissen, hier klicken…). Das Klo ist der Hammer: seht selbst.
Jakarta ist furchtbar laut und dreckig, aber die Zeit mit Frank und Imuel ist toll, wir gehen lecker essen und sogar ins Kino. ‚Eat, Pray, Love‘ heißt der Film mit Julia Roberts, der z.T. auf Bali und in Indien spielt. Im Kino vergessen wir zum ersten mal beinahe, dass wir in Asien sind. In Berlin sieht es nicht anders aus und es fühlt sich auch nicht anders an.
Weil auch auf Borneo die Regenzeit begonnen hat, haben wir unsere Pläne die Insel zu bereisen schon im Vorfeld eingeschränkt. Borneo hat nur wenige ausgebaute Straßen und auch die können in der Regenzeit überflutet sein. Unser Reiseführer schreibt, dass in dieser Zeit Busfahrten von sonst 10 Stunden locker auch einmal ein paar Tage dauern können. Darauf hatte ich noch weniger Lust als Robert.Frank hat uns eher Sulawesi empfohlen und so haben wir uns dann auch entschieden. Borneo soll also nur die Dschungeltour zu den Orang Utans werden.
Montag früh brechen wir auf. Nach dem Dschungelabenteuer werden wir noch einmal in Jakarta übernachten.